Kohlenhydrate

Kohlehydrate

Kohlenhydrate – Brennstoff des Lebens

Unter die Kohlenhydrate reiht man alle Substanzen ein, die zum Zucker in naher Beziehung stehen.
Sie sind vorwiegend pflanzlichen Ursprungs und bilden einen Hauptbestandteil der Nahrung.

Die Kohlenhydrate besitzen große Bedeutung für den Energiestoffwechsel des Organismus.

Die Einteilung der Kohlenhydrate erfolgt nach ihrer chemischen Zusammensetzung in einfache Zucker und sog. zusammengesetzte Zucker, die sich aus vielen einzelnen einfachen Zuckern aufbauen.

Allen Kohlenhydraten gemeinsam sind die Bestandteile:

  • Kohlenstoff
  • Wasser.

Wichtigster einfacher Zucker ist die Glucose (Traubenzucker); man bezeichnet sie auch als „Brennstoff des Lebens“.

Unter den zusammengesetzten Zuckern seien erwähnt die Zellulose (Grundsubstanz der Pflanzen)

  • die Stärke (Reservekohlenstoff der Pflanze)
  • die Laktose (Milchzucker, das Kohlenhydrat der Milch)
  • Glykogen (Reservekohlenhydrat des tierischen Organismus).

Im Darm werden die verschiedenen Kohlenhydrate der Nahrung durch Enzyme zu einfachen Zuckern gespalten und dann aufgenommen.
Sie gelangen durch die Pfortader in die Leber und werden dort zum Teil zu Glykogen aufgebaut.
Glykogen setzt sich aus einer sehr hohen Anzahl von einzelnen Traubenzuckern zusammen.
Es wird vor allem in der Leber, aber auch in den Muskeln gespeichert.

Für ihre Tätigkeit brauchen die Körperzellen Glucose.

Je nach Bedarf wird das Glykogen in der Leber wieder in Glucose umgewandelt und in das Blut abgegeben, das es zur Zelle transportiert.
Der andauernd ablaufende Vorgang hat einen bestimmten Normalgehalt an Glucose im Blut zur Folge.
Dieser sog. Blutzuckerspiegel müßte nach jeder Nahrungsaufnahme enorm ansteigen, aber ein komplizierter Regulationsmechanismus verhindert, daß er sich wesentlich ändert.
Das eben erreicht der Organismus durch Überführung der Glucose in den Vorratsstoff Glykogen.

Beim Abbau der Glucose in den Zellen werden zahlreiche Zwischenprodukte durchlaufen, bis schließlich die Endprodukte Kohlendioxyd (C02) und Wasser entstehen (Ausscheidung über die Lunge bzw. die Nieren).

Der Kohlenhydratabbau vollzieht sich im allgemeinen unter Einwirkung von Sauerstoff (aerob).

Hierbei wird in größerem Maße Energie freigesetzt.
Bei einem Mangel oder Fehlen von Sauerstoff (anaerob) bleibt die Energiegewinnung etwas geringer.
Der Abbau führt hier hauptsächlich zu der Bildung von Milchsäure.
Beide Formen sind für die Funktion besonders der Muskeln wichtig.
Während deren Tätigkeit entsteht ein Mangel an Sauerstoff in der Zelle, also läuft der Abbau anaerob.
Entsprechend häuft sich im Muskel die Milchsäure an, sie wird deshalb neben anderen entstehenden Verbindungen als „Ermüdungsstoff“ bezeichnet.
Wenn die Muskulatur ruht, vollzieht sich der aerobe Abbau; dabei werden auch die angesammelten Ermüdungsstoffe beseitigt.
Die Leber baut die Milchsäure dann wieder zu Glykogen auf.

Die Leistung des Muskels hängt vom Vorrat an Glykogen ab.

Im trainierten Skelettmuskel findet man eine Anreicherung von Glykogen, die dem Doppelten bis Dreifachen des untrainierten Muskels entspricht.
Beim Abbau der Kohlenhydrate entsteht eine chemische Verbindung, die das Zwischenglied von Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel darstellt und sie miteinander verknüpft.
Sie ermöglicht es, daß unter normalen Bedingungen ein erheblicher Teil der Kohlenhydrate in Fett umgewandelt wird.
Durch sie können aus Zwischenprodukten des Kohlenhydratstoffwechsels Aminosäuren und damit Eiweiße gebildet werden.
Umgekehrt macht sie eine Umwandlung vieler Aminosäuren in Glykogen möglich.
Die Verbindung ist auch für einen ungestörten Abbau der Fette im Körper unerläßlich: „Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate.“

Als Hauptquelle für Kohlenhydrate können beim Hund Haferflocken und Reis gelten.

Weitere Zerealien (Getreidefrüchte), wie Weizen, Mais, Sojabohnen und Hirse, weisen ebenfalls hohen Kohlenhydratanteil auf. (übrigens auch einen hohen Anteil an Eiweiß)bleiben aber meist den Fertigfuttermitteln vorbehalten.
Auch Trockenhefe, die sich als Spender von Vitaminen des B-Komplexes empfiehlt, besitzt einen größeren Kohlenhydratanteil.
Kuhmilch enthält einen hohen Anteil an Milchzucker (Laktose).
Kartoffeln erweisen sich für den Hund als weniger geeignet.

Zerealien kann der kurze Fleischfresserdarm jedoch nur dann verwerten (Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate), wenn sie „aufgeschlossen “ sind.

Die für den Hund unverdauliche Zelluloseschale muß erst gesprengt werden; man erreicht das durch eine Hitzebehandlung (Backen oder Kochen).
Dies erübrigt sich natürlich bei Hefeflocken, Haferflocken und Fertigfuttermitteln, die ja bereits hitzebehandelt sind.

Eine Rolle in der Verwertbarkeit spielt bei Kohlenhydraten die Größe der Stärkekörner.

So läßt sich die Kartoffelstärke auf Grund ihrer Stärkegröße wesentlich schlechter aufschließen als z.B. die Reisstärke.
Kartoffeln sollten deshalb als Hundefutter keine Verwendung finden.
Aufgeschlossene Kohlenhydrate werden vom Hund im allgemeinen jedoch gut verdaut.
Eine Ausnahme bildet beim erwachsenen Tier die Laktose (Milchzucker), die infolge des Fehlens des entsprechenden Verdauungsenzyms im Darm nicht gespalten werden kann.
Da die Laktose Wasser im Verdauungstrakt zurückhält, kommt es bei einem höheren Milchzuckergehalt im Futter (über ca. 5%) zu Durchfällen.
Dies gilt jedoch nicht für Nebenprodukte der Milch, wie Quark

Zellulose ist sie für eine geregelte Verdauung unerläßlich

Wie bereits erwähnt, kann der Hund die Zellulose nicht verwerten.
Trotzdem ist sie für eine geregelte Verdauung unerläßlich.
Als unverdaulicher Stoff (auch als Rohfaser oder Ballaststoff bezeichnet) wird sie für eine ausreichende Kotmenge benötigt und muß in der Nahrung in einer Mindestmenge (ca. 4%) enthalten sein.
Ein Mangel, wie er zum Beispiel bei nahezu ausschließlicher Fleischfütterung auftritt, erschwert nicht nur wegen zu geringer Masse den Stuhlabsatz, sondern hat auch einen schmierigen, übelriechenden Kot zur Folge.
Zur Abhilfe setzt man dem Futter Karotten oder gemahlenen Leinsamen (außerdem hoher Anteil an un-gesättigten Fettsäuren) zu.

Hinweise:

  • Bei vorwiegender Fütterung von Zerealien muß zusätzlich Kochsalz verabreicht werden
  • Reis enthält sehr wenig Kalzium; bei ausschließlicher Verwendung deshalb Kalziumkarbonat zufüttern
  • Die Vitamine des B-Komplexes spielen beim Kohlenhydratstoffwechsel eine wichtige Rolle, deshalb empfiehlt sich regelmäßige Zufütterung von Trockenhefe
  • Durch ihre Unverdaulichkeit hat Zellulose den Vorzug, ohne überschüssige Kalorien „satt“ zu machen; unerwünschter Fettansatz unterbleibt.
    Die Diät für dicke Hunde trägt dem durch erhöhte Zufuhr von Rohfasern Rechnung
  • Fertigfuttermittel weisen aus Kostengründen oft einen relativ hohen Rohfasergehalt auf.
    Die großen Kotmengen bei Fertigfutter finden darin ihre Erklärung.

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