Eiweiße – Proteine

Eiweiss DNA

Eiweiße (Proteine) im Hundefutter

Der Name Protein ist abgeleitet vom Griechischen proteüo (ich nehme den ersten Platz ein)
Die Proteine tragen ihren Namen zu Recht.
Zahlreiche Lebensfunktionen sind an spezifische Eiweiße gebunden.

Ohne Proteine gibt es kein Leben

Die Eiweiße bestehen aus einer Aneinanderreihung von vielen Aminosäuren.
Zwanzig verschiedene davon kommen regelmäßig in Proteinen vor.
Charakteristisch für die Aminosäuren ist eine Kohlenstoffkette und eine stickstoffhaltige Gruppe.
Einige enthalten außerdem noch Schwefel und Phosphor.

Eine Reihe von ihnen kann der Organismus nicht selbst aufbauen, sie müssen deshalb mit der Nahrung zugeführt werden.

Beim Hund gibt es zehn solcher essentieller Aminosäuren.
Die Bedeutung der Aminosäuren erschöpft sich aber nicht darin, Proteinbausteine zu sein.
Im Stoffwechsel können sie in verschiedener Weise verändert werden und wichtige Vorstufen für andere körpereigene Stoffe liefern (z.B. für den Blutfarbstoff).

Den Abbau der Proteine leiten Verbindungen ein (sog. Enzyme), die die Aminosäuren freisetzen.

Diese werden dann teilweise zum Aufbau spezifischer körpereigener Proteine verwendet, teils weiter abgebaut.
Der Stickstoff der Aminosäuren wird im Harnstoff übergeführt und durch die Nieren ausgeschieden.
Die Kohlenstoffkette verbrennt über verschiedene Zwischenstufen zu Kohlendioxyd (C02; Ausscheidung durch die Lunge) und Wasser (Ausscheidung durch die Nieren).
Der stickstofffreie Rest von bestimmten Aminosäuren (sog. glucoplastischen Aminosäuren) kann in den Kohlenhydratstoffwechsel übergehen.

Die Neubildung von Glucose aus Aminosäuren ist für den Organismus (nach Futterzusammenstellung) von Bedeutung.

Andere, sogenannte ketoplastische Aminosäuren werden bei Bedarf zum Aufbau von Körperfett verwendet.
Als Eiweißverdaulichkeit bezeichnet man die Proteinmenge, die dem Körper durch die Aufnahme im Darm zur Verfügung steht.

Tierisches Eiweiß ist für den Hund in der Regel leichter verdaulich als pflanzliches

Entsprechendes Mischen ermöglicht jedoch einen höheren Verdaulichkeitswert des Gesamtproteins.
Die Eiweißverdaulichkeit der Nahrung sollte mindestens 90% betragen.
Vom aufgenommenen Protein werden dabei ca. 10% als unverdaulich ausgeschieden, weitere 20% entweder zur Energiegewinnung verwendet oder ebenfalls ungenutzt ausgeschieden.
Mit den restlichen 70% baut der Organismus körpereigene Substanzen auf.
Dies bleibt aber abhängig von der „biologischen Wertigkeit“ des Eiweißes.

Für die Qualität des Proteins bestimmend, ist allein der Gehalt an essentiellen Aminosäuren.

Die biologische Wertigkeit sagt aus, wieviel Prozent körpereigenes Eiweiß bei der Aufnahme eines bestimmten Proteins aufgebaut werden kann.
Je höher dieser Wert, um so höher die Wertigkeit.
Sie liegt für reines Fleisch bei 74-78%, für Fleischabfälle bei 35-65%, für Reis und Soja bei 70%.
Einen Mindestwert von 60%, besser aber von 70%, sollte das Futter erreichen.

Gerade beim Hund ist dies wichtig:
Zum einen benötigt er, allein schon bedingt durch das dichte Fell, einen hohen Anteil an bestimmten Aminosäuren.
Zum anderen bleibt bei ihm der Abbau von weniger wertvollem Protein im Darm recht gering.
Derartiges Eiweiß besitzt nicht nur einen niedrigen Nährwert und muß deshalb in überhöhten Mengen gefüttert werden, sondern bringt zudem für den Stoffwechsel Probleme mit sich.

Besonders Leber und Nieren von älteren Hunden werden durch den Zwang zur vermehrten Entgiftung und Ausscheidung des Aminosäurenstickstoffs stark belastet.

Gerade bei diesen Tieren, die ja häufig eine chronische Nierenkrankheit aufweisen, muß deshalb auf hohe Proteinwertigkeit geachtet werden.

Energiequelle des Organismus bleibt vor allem das Fett.

Der Einsatz von Eiweiß als Energiespender ist aus Kostengründen unrationell.
Bei höherem Fettgehalt des Futters muß jedoch bedacht werden, daß der Hunger hier früher gestillt ist als bei kohlenhydratreicher Nahrung.
Aus diesem Grund ist der Eiweißanteil um ein Drittel zu erhöhen.
Da die Vitamine des B-Komplexes meist in eiweißreichen Futtermitteln enthalten sind, kann bei fettreicher Nahrung daneben auch ein Vitamin-B-Mangel hervorgerufen werden (evtl. Vitaminpräparat).

Hauptlieferanten für Eiweiß sind beim Hund Fleisch und Milchprodukte (Quark, Molke).

Bei Fertigfutter aus Kostengründen häufig Mais- und Sojaschrot.

Da größere Mengen Kuhmilch beim erwachsenen Hund durch ihren hohen Milchzuckeranteil Durchfall hervorrufen, empfehlen sich statt dessen Nebenprodukte der Milch. Der größte Teil des Milchzuckers wird bei der Quark- und Molkenproduktion abgeschieden.

Durch seinen hohen Gehalt an allen wesentlichen Aminosäuren kann Quark deshalb als ideales Zusatzfutter bei Tieren mit hohem Eiweißbedarf gelten (besonders bei heranwachsenden Tieren, säugenden Hündinnen).

Bei dem niedrigen Restanteil an Milchzukker kommen seine positiven Auswirkungen voll zum Tragen; es verbessert sich die Verwertung von Mineralstoffen und die Verdauung von Proteinen und Fetten.
Daneben wird noch die Bildung von Fäulniskeimen im Darm unterdrückt.

Eiweiße tierischen Ursprungs können roh oder hitzebehandelt gefüttert werden.

Durch die speziellen Verhältnisse im Magen-Darm-Trakt verdaut der Fleischfresser rohes tierisches Eiweiß gut, hitzebehandeltes allerdings noch besser. Pflanzliche Nahrung muß, um verwertet werden zu können, vorher unbedingt durch Hitzebehandlung aufgeschlossen werden
Vermeiden sollte man die Fütterung von rohem Eiklar; es enthält einen Stoff, der die gesamte Eiweißverdauung herabsetzt.

Eiweißmangel führt neben erhöhter Infektionsbereitschaft je nach Schwere zu Mattigkeit, Muskelschwund, Herzstörungen bis zur totalen Abmagerung (Kachexie), wie sie im letzten Stadium schwerer Erkrankungen auftritt.

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